Kirsten Bruhn in der Villa Donnersmarck
Sport als Inklusionsmotor - Der Jour Fixe

Am 7. Mai 2014 zeigte die Villa Donnersmarck den preisgekönten Film "Gold - Du bist mehr als Du denkst". Im Anschluss diskutierte Hauptdarstellerin und „Gold“-Schwimmerin Kirsten Bruhn mit Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin Deutscher Olympischer Sportbund und Mitglied des Kuratoriums der Fürst Donnersmarck-Stiftung, Stefan Schenck, Vizepräsident des Berliner Behindertensportverband e.V., und Carsten Wolff, Übungsleiter BS Steglitz, mit rund 60 Gästen über relevante Fragen des Behindertensports. Moderiert wurde die Veranstaltung von Sean Bussenius, Fürst Donnersmarck-Stiftung.

Kirsten Bruhn
"Sport bewegt und verbindet", ist das Credo von Kirsten Bruhn. Die mehrfache Goldgewinnerin erzählte über die Dreharbeiten zum Fimprojekt Gold, ein Dokumentarfilm über die Lebensgeschichten dreier außergewöhnlicher Menschen und Spitzensportler sowie ihren Weg zu den Paralympics London 2012. Sport ist nach ihrem Motoradunfall zu einem zentralen Thema von Kirsten Bruhn geworden. In der anschließenden Diskussion schilderte sie den Weg in den Behindertensport, von einer Vereinsschwimmerin hin zur Olympiasiegerin.

Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper
Inklusionsmotor Sport
Die Frage, wo Inklusion im Breitensport sinnvoll ist, war die zentrale Frage des Abends. Sollten Behindertensportgruppen z.B. bei der Vergabe der Hallenzeiten bevorzugt werden, oder ist es sinnvoll gemeinsam mit nichtbehinderten Sportlern zu trainieren? Ist Sport wirklich inklusiv und wie können die Voraussetzungen dafür geschaffen werden? Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper beantwortete diese Fragen so: "Es gibt Bereiche, wo Inklusion im Sport an seine Grenzen stößt und wo auch der Wunsch von behinderten Sportlern besteht, in ihrer Gruppe zu trainieren."
„Ich kann etwas und ich traue mir etwas zu“.
Auf dem Jour Fixe ging es auch um ganz praktische Fragen, die sich Hobbysportler im Behindertensport stellen. Carsten Wolff, selbst als Übungsleiter mit Behinderung im Süden Berlins unterwegs, erzählte, dass viele Sporthallen wegen Baumängel geschlossen sind, Die verbliebenen offenen Hallen sind bisweilen nur bedingt barrierefrei.
Oft kommen Menschen mit Behinderung über den Rehasport zum Breitensport und fragen barrierefreie und inklusive Sportangebote in der Stadt stark nach. Von dem berlinweiten Sporthallenproblem sind daher Sportler mit Behinderung besonders betroffen. Bei der Suche nach dem passenden Angebot hilft die Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen.
Sport hat eine wichtige Inklusions- und Botschafterfunktion in der Gesellschaft, lautet entsprechend die Botschaft des Abends. Das Interesse an der Paralympics wächst von Mal zu Mal und auch Filme wie Gold - Du kannst mehr als Du denkst sind in ihrer medialen Resonanz Leuchtürme der Inklusion.