Außerklinische Intensivpflege

Unser Fachbereich für rehabilitative, außerklinische Intensivpflege

Nach einem Unfall oder bei schwerer Erkrankung sind Beatmung und Trachealkanüle oft unverzichtbare Lebensretter. Doch nicht allen Betroffenen gelingt es, wieder zum selbständigen Atemholen zurückzufinden. Sie bleiben für längere Zeit oder gar dauerhaft auf Beatmung und/oder Trachealkanüle angewiesen, was mit einem weitreichenden Verlust an Lebensqualität und Unabhängigkeit einhergeht.

Innovative Konzepte der neurologischen Rehabilitation können diesen Menschen helfen. Die Fürst Donnersmarck- Stiftung eröffnet mit seinem Fachbereich für Rehabilitative Außerklinische Intensivpflege neue Perspektiven für ein Leben ohne Beatmungsgerät und/oder Trachealkanüle. Pflegeintensiv und therapeutisch bereiten wir unsere Klienten auf die unmittelbare Entwöhnung vor.

Fachpublikation

Die Wirksamkeit der rehabilitativen außerklinischen Intensivpflege

Seit 2014 fördert unser Fachbereich Menschen, die aufgrund einer erworbenen Hirnschädigung mit einer Trachealkanüle und/oder invasiver Beatmung versorgt werden müssen, mit dem Ziel, dass sie von der Beatmung entwöhnt werden können. Seit Dezember 2023 ist die Wirksamkeit dieser Fördermaßnahmen empirisch überprüft. Im Deutschen Ärzteblatt wurde die von Petra Woywod, Amina Alagic, Philipp Gutschmidt, Claus Bodenstein, Andreas Seitz und PD Dr. med. Christian Dohle geschriebene Studie „Dekanülierungspotenzial nach erworbener Hirnschädigung in einer rehabilitativ organisierten außerklinischen Intensivpflege“ veröffentlicht.

Zur Veröffentlichung im Ärzteblatt

Unser Konzept

Der Fachbereich für Rehabilitative Außerklinische Intensivpflege richtet sich vordinglich an Menschen mit einer erworbenen Schädigung des zentralen Nervensystems, die mit einer Trachealkanüle und/oder invasiver Beatmung versorgt sind. Es handelt sich dabei um ein Angebot, das durch eine professionelle, aktivierende Pflege mit rehabilitativer Ausrichtung die vorhandenen Potentiale der Klientinnen und Klienten zur Dekanülierung und/oder dem Weaning konsequent ausnutzt. Dafür verknüpft der Fachbereich eine professionelle außerklinische Intensivpflege mit einer zielgerichteten medizinischen Versorgung und passgenauen therapeutischen Angeboten. Das Potenzial der Klientinnen und Klienten im Fachbereich wird mit Hilfe eines eigens entwickelten Assessments in Anlehnung an den Frühreha-Barthel-Index regelmäßig überprüft. Das Angebot befindet sich auf dem Gelände des P.A.N. Zentrums für Post-Akute Neurorehabilitation der Fürst Donnersmarck-Stiftung und greift auf dessen Infrastruktur zurück.

Unser Konzept auf einen Blick

1

  • Ausschließlicher Einsatz von qualifizierten Fachkräften
  • Regelmäßige Weiterbildungen und Schulungen für das Team
  • Expertise und Begleitung durch einen fest angestellten Atmungstherapeuten
  • Rehabilitative Ausrichtung des gesamten Pflegeprozesses
  • Orientierung an Teilhabe und Selbstbestimmung

2

  • Rehabilitative, außerklinische Intensivpflege
  • Fachärztliche Begleitung
  • Therapieangebote und Therapiegeräte direkt vor Ort
  • Diagnosegeräte vor Ort:
    FEES (Flexible Endoskopische Evaluation des Schluckakts), EKG, BGA-Gerät
  • Interprofessionelle Fallbesprechungen

3

  • Barrierefreie, komfortable und möblierte Einzelapartments mit Terrasse und eigenem Duschbad
  • Hilfsmittel wie Pflegebett, Personenwaage und Monitoring werden gestellt. Weitere Hilfsmittel werden individuell verordnet oder mitgebracht.
  • Organisation von Friseurleistungen sowie Maniküre und Pediküre vor Ort
  • Verwahrgeld für persönliche Ausgaben kann hinterlegt werden.
  • Nach individuellem Wunsch ist entweder die Selbstversorgung durch Angehörige in der eigenen Kochnische oder die Verpflegung durch die Küche des P.A.N. Zentrums möglich.

Unsere Leistungen

Außerklinische Intensivpflege

  • Spezielle Krankenbeobachtung, Überwachung der Vitalfunktionen
  • Tracheostomapflege/Trachealkanülenwechsel, Trachealkanülenmanagement,
  • Sekretmanagement,
  • Training zur Verlängerung der Spontanatmungsphasen
  • Medikamentenmanagement, Wundversorgung und weitere
  • Behandlungspflegeleistungen nach ärztlicher Anordnung
  • Körperpflege, Mobilisation, Reinigung des Apartments,
  • Einkauf von Pflegemittel, Reinigung der Privatwäsche
  • Begleitung zu erforderlichen, medizinischen Untersuchungen


Medizinische Versorgung durch externe Kooperationen

  • Allgemeinärztliche Betreuung, Neurologie, Orthopädie, Urologie, HNO


Nutzung des Therapieangebots des P.A.N. Zentrums

  • Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Neuropsychologie

Unsere Zielgruppe

Der Fachbereich richtet sich an Menschen mit einem Anspruch auf Außerklinische Intensivpflege und bestehendem Rehabilitationspotenzial. Im Vordergrund stehen Menschen mit Schädigungen des zentralen Nervensystems, die noch eine Trachealkanüle tragen und/oder maschinell beatmet werden und deren stationäre Krankenhausbehandlung oder stationäre neurologische Frührehabilitation bereits abgeschlossen ist. Hierzu zählen insbesondere folgende Diagnosen:

  • Cerebrale Ischämie
  • Intrazerebrale Blutung
  • Hypoxischer Hirnschaden
  • Zustand nach Enzephalitis
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Guillain Barrée Syndrom oder CIDP
  • Critical Illness Neuropathie
Kontakt

Wir beraten Sie gerne

Fachbereich für rehabilitative, außerklinische Intensivpflege
Wildkanzelweg 28
13465 Berlin-Frohnau

(030) 40606-140
A.Alagic@fdst.de

Ihre Ansprechpersonen

Amina Alagic

Fachbereichsleiterin

A.Alagic@fdst.de

PD Dr. med. Christian Dohle

Leitender Arzt P.A.N. Zentrum

C.Dohle@panzentrum.de

Philipp Gutschmidt

stv. Fachbereichsleiter, Atmungstherapeut (DGP)

P.Gutschmidt@fdst.de

Virtueller Rundgang durch unseren Fachbereich