Forschung

Forschungssymposium "Wechselwirkungen" 2023

19.09.2023
Vortrags im P.A.N. Zentrum
Rückblick auf das 4. Forschungssymposium der Fürst Donnersmarck-Stiftung

Interdisziplinären Austausch in der neurologischen Reha fördern

Am 14. und 15. September veranstaltete die Fürst Donnersmarck-Stiftung ihr 4. Forschungssymposium zur Förderung des interdisziplinären Austausches in der neurologischen Rehabilitation. Rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachdisziplinen diskutierten an den zwei Tagen unter dem Motto „Wechselwirkungen. Neurologische Rehabilitation zwischen Forschung und Anwendung“ Möglichkeiten und Grenzen der Translation wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis der neurologischen Rehabilitation und von der Praxis in die Forschung.

Unterschätzte Rahmenbedingungen und Herausforderungen des Praxistransfers

Am ersten Veranstaltungstag im Hotel Abion standen insbesondere die Rahmenbedingungen, die eine gelingende Translation bedingen, im Fokus der Diskussion. Die Vorträge thematisierten die Akademisierung der Pflegeberufe, die strukturellen Herausforderungen der ambulanten Versorgung in der nach-klinischen Neurorehabilitation oder den Einfluss der Forschungsförderung auf die Implementierung der Forschungsergebnisse in der Praxis.

Der zweite Tag des Symposiums fand im P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation der Fürst Donnersmarck-Stiftung statt. Im Zentrum dieses Tages standen insgesamt neun Vorträge zu aktuellen Forschungsprojekten aus dem Bereich der neurologischen Rehabilitation. Alle Vortragenden stellen insbesondere die Herausforderungen und Möglichkeiten des Praxistransfers dieser Forschungsergebnisse vor und diskutierten potentielle Implementationsstrategien mit dem Publikum.

Gemeinsame Erkenntnisse

Trotz der unterschiedlichen Fachperspektiven der verschiedenen Teilnehmenden ließen sich im Laufe der Tagung mehrere Gemeinsamkeiten herausarbeiten:

  • Betroffenenbeteiligung: Nahezu alle Vortragenden betonten die Bedeutung der Betroffenenbeteiligung – das können Menschen mit Behinderung selbst, aber beispielsweise auch Vertreter*innen von Gesundheitsberufen jenseits des Arztes oder der Ärztin sein – um Forschungsergebnisse schnell und effizient „in die Versorgung/in den Alltags“ zu bringen
  • Evidenzbasierung: Die Maßnahmen müssen vor der Implementierung in die Praxis auf ihre Evidenz hin geprüft sein, sodass sie verlässlichen Nutzen für die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden sowie Mitarbeitende bringen.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Um universitäre Forschungsergebnisse in den Alltag der neurologischen Rehabilitation zu bringen, braucht es den interdisziplinären Austausch von Forschenden, aber auch mit den Praktikerinnen und Praktikern im Feld.

Das Forschungssymposium 2023 der Fürst Donnersmarck-Stiftung – darin waren sich alle Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung einig – hat einen Beitrag dazu geleistet, diese Aspekte in der allgemeinen Diskussion rund um die Translation in der neurologischen Rehabilitation voranzutreiben und besser sichtbar zu machen.

Hintergrund

Das Forschungssymposium der Fürst Donnersmarck-Stiftung findet alle drei Jahre statt und dient dem interdisziplinären Austausch von Fachdisziplinen innerhalb der neurologischen Rehabilitation. Das Forschungssymposium markiert gleichzeitig den Auftakt der Bewerbungsphase für den Forschungspreis der Fürst Donnersmarck-Stiftung für herausragende Arbeiten im Bereich der neurologischen Rehabilitation. Der Forschungspreis wird im Jahr 2024 zum achten Mal verliehen.