Die Zukunft
Die Zukunft des Telebus in Berlin
Rund 100 Gäste diskutierten am 19. März in der Villa Donnersmarck mit dem Landesbehindertenbeauftragten, der Senatsverwaltung, dem Telebus und der BVG über die aktuelle Situation des Telebusfahrdienstes in Berlin. Der Berliner Senat kürzte Mitte Februar seine Zuwendungen um 1,2 Millionen ?. Damit steht das bisherige Angebot für den sogenannten Sonderfahrdienst für mobilitätsbehinderte Menschen nun auf dem Prüfstand.


"Wer in der Lage ist, die BVG zu nutzen, soll das tun. Für alle anderen muss der Telebus erhalten bleiben. Beide Systeme dürfen einander nicht ausschließen", wünschte sich Wilhelm Konsek, Geschäftsführer "Fahrdienst für Behinderte" im Land Berlin. Sämtliche Subunternehmer befänden sich angesichts der Senatskürzungen in "hellem Aufruhr", weitere Kostensenkungen und steigende Benzinpreise bedeuteten zunehmend das "Aus" für die Subunternehmer, ergänzte auch Heinz Gebel, Ehrenvorsitzender der Vereinigten Telebusunternehmer (VTU).

"Wer in der Lage ist, die BVG zu nutzen, soll das tun. Für alle anderen muss der Telebus erhalten bleiben. Beide Systeme dürfen einander nicht ausschließen", wünschte sich Wilhelm Konsek, Geschäftsführer "Fahrdienst für Behinderte" im Land Berlin.


"Not macht erfinderisch, Not haben wir, es fehlen aber die Erfindungen." Damit kritisierte Dr. Ilja Seifert, Vorsitzender des Berliner Behindertenverbands, den BZA, er habe nicht angemessen auf die Kostensituation reagiert und noch kein bedarfsgerechtes Konzept für mobilitätsbehinderte Menschen zusammen mit der BVG entwickelt. Vielmehr sei für ihn der Telebus bereits ein Teil des ÖPNV, die Senatsverwaltung für Verkehr und nicht für Soziales müsse für die Planung zuständig sein, unterstrich Seifert.

Betroffene brauchen auch zukünftig Assistenz vor einer Telebusfahrt, forderte insbesondere die Spastikerhilfe, als Michael Grunwald von der Abteilung Angebotsentwicklung bei der BVG an die größtenteils mobilitätsbehinderten Anwesenden seinen Appell richtete, dass sie verstärkt die BVG nutzen sollten. "Wir möchten Ihnen mehr barrierefreie Angebote machen, sie sind uns herzlich willkommen", so Grunwald.

Trotz des glaubwürdigen Appells konnte Grunwald keine mittelfristige Lösung anbieten, so dass die rund 37.000 telebusberechtigten Berliner angesichts fehlender Aufzüge in den U-Bahnhöfen und nicht funktionierender Rampen bei den Bussen mit der BVG eine sichere Alternative zum Telebus hätten.

Dr. Schneider und Martin Marquard bedauerten, dass sich im Spannungsfeld zwischen Senat, Telebus und den Betroffenen zunehmend Fronten aufgebaut haben, die im Zuge der Kürzungen kontraproduktiv seien. Es gelte, die Differenzen zu beseitigen, um die Existenz des Telebus zu sichern und in Zukunft, insbesondere mit dem flächendeckenden Netz der BVG zu kooperieren, die Spontanfahrten erlaube und Integration pur biete.
Verantwortlich:
Ursula Rebenstorf,
Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030 - 847 187-22 (-23 Fax)
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19. März 2003 mit Fotos